Die Influenza oder „echte Grippe“ ist eine durch Grippeviren verursachte Erkrankung der Atemwege. Sie äußert sich in erkältungsähnlichen Symptomen, die sich schrittweise auf den gesamten Körper ausbreiten. Betroffene leiden häufig unter einem starken Krankheitsgefühl.
Eine Bedrohung stellt die Virusgrippe für alte und geschwächte Personen sowie für Kinder dar, da sie das Risiko für Sekundärinfektionen und damit lebensbedrohliche Komplikationen erhöht. Entsprechend wichtig ist für diese Personengruppen ein Schutz in Form einer Grippeimpfung.
Was ist Influenza (Grippe)?
Die Influenza-Grippe ist nicht zu verwechseln mit der als „grippaler Infekt“ bezeichneten Erkältung. Letztere ist meist durch Bakterien verursacht und ruft vergleichsweise leichte Symptome hervor, die gut mit Medikamenten zu behandeln sind. Für die Influenza sind hingegen Viren verantwortlich.
Sie können moderate bis starke Symptome wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Übelkeit und Abgeschlagenheit hervorrufen. Die größte Gefahr sind jedoch Sekundärinfektionen durch Bakterien, wie eine Herzmuskel- oder Lungenentzündung.
Schätzungen zufolge fallen in Deutschland jährlich 20.000 Menschen der Virusgrippe und ihren Folgen zum Opfer.
Heute sind verschiedene Virus-Typen (Influenza A, B und C) bekannt. Die Influenzaviren des Typs B sind Auslöser einer leichten Form der Grippe, die vor allem Kinder und Jugendliche betrifft. Die Viren vom Typ C treten vergleichsweise selten auf.
Weltweit verbreitet sind die Influenzaviren vom Typ A. Sie sind wandlungsfähig und ändern ihr Erscheinungsbild regelmäßig, wodurch sie das menschliche Immunsystem nicht wiedererkennen kann.
Dadurch lässt sich keine generelle Immunität gegen das Influenzavirus erreichen, was es gefährlich macht. Typ-A-Viren sind für die regelmäßig auftretenden Grippewellen verantwortlich.
Wie infiziert man sich mit Influenza?
Die mikroskopisch kleinen Influenzaviren gelangen über die Nase oder den Mund in den Körper. Dort befallen die Erreger die Schleimhautzellen. Ist das Immunsystem geschwächt, vermehren sich die Viren schnell und können Grippe-Symptome auslösen.
Der häufigste Übertragungsweg der Grippe ist die Tröpfcheninfektion. Niest oder hustet eine mit Influenza infizierte Person, gelangen kleinste Sekrettröpfchen mit Viren in die Luft. Menschen in unmittelbarer Umgebung können diese unbewusst einatmen und sich auf diesem Wege mit der Grippe anstecken.
Häufig ist unzureichende Hygiene für die Infektion mit Influenzaviren verantwortlich. Denn die Erreger haben die Fähigkeit, bis zu zwei Tage außerhalb des menschlichen Körpers zu überleben. Je niedriger die Temperaturen sind, umso länger sind die Viren aktiv.
Kommen Menschen mit Gegenständen wie beispielsweise Türklinken in Kontakt, auf denen sich infizierte Sekrete befinden, gelangen diese an ihre Hände und bei einem Griff ins Gesicht auf die Schleimhäute.
Risikofaktoren
Verschiedene Faktoren können eine Erkrankung an Influenza begünstigen und teils schwere Verläufe mit lebensbedrohlichen Komplikationen zur Folge haben.
Ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe besteht für Menschen, die älter sind als 65 Jahre. Das Immunsystem von Senioren produziert weniger Antikörper und Abwehrzellen. Erreger wie das Influenzavirus können sich dadurch leichter im Körper vermehren und verbreiten und zu schweren bis lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
Etwa 90 Prozent der Todesfälle, die im Zusammenhang mit der Grippe stehen, betreffen Menschen im höheren Lebensalter.
Ebenso anfällig für schwere Verläufe sind Kinder, die noch nicht ihr erstes Lebensjahr vollendet haben. Ihr Immunsystem ist noch nicht vollständig ausgebildet und deshalb nicht in der Lage, sich effektiv gegen die Influenzaviren zur Wehr setzen.
Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko für Menschen mit:
- Diabetes (Zuckerkrankheit) und Stoffwechselerkrankungen
- chronischen Lungenerkrankungen (Asthma, chronische Bronchitis, Lungenemphysem)
- chronischen Herzerkrankungen (Koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzmuskelerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen)
- HIV-Infektion
- medikamentös unterdrücktem Immunsystem (Immunsuppression)
- Tumorerkrankungen
Symptome einer Grippe
Nicht jede Infektion mit dem Influenzavirus hat zwangsläufig spürbare Symptome zur Folge. Experten schätzen, dass etwa 80 Prozent der Erkrankungen von den Betroffenen nicht bemerkt werden oder sich lediglich in moderaten Beschwerden wie bei einer Erkältung äußern.
In den anderen Fällen äußert sich die „echte Grippe“ durch charakteristische, sich innerhalb von wenigen Stunden entwickelnde Symptome, die den gesamten Körper betreffen.
Bei vielen Betroffenen beginnt die Influenza-Erkrankung mit leichten bis starken Muskel- und Gelenkschmerzen, die sich mit zunehmender Krankheitsdauer verstärken können. Ebenfalls typisch sind plötzlich einsetzendes Frösteln und eine erhöhte Körpertemperatur (Fieber) sowie Schweißausbrüche (ohne körperliche Anstrengung).
Einige Erkrankte leiden außerdem gerade zu Beginn einer Grippe unter starken, manchmal als bohrend empfundenen, Kopfschmerzen.
Im weiteren Verlauf der Virusgrippe kann hohes Fieber (über 40 °Celsius) auftreten. Da das Virus die oberen Atemwege befällt, ist ein unproduktiver (trockener) Husten, oft begleitet von starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, die Folge.
Eine laufende Nase und brennende sowie tränende Augen können ebenfalls begleitend zur Infektion auftreten.
Risiko für Sekundärinfektionen bei Influenza
Eine Hauptursache für Komplikationen bei Influenzainfektionen ist das geschwächte Immunsystem. Dadurch können sich andere Krankheitserreger (meist Bakterien) leichter im Körper ausbreiten und Entzündungen in Organen wie Herz, Lunge oder Leber auslösen.
Diese als „Sekundärinfektionen“ oder „Co-Infektionen“ bezeichneten Erkrankungen sind für die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Grippeinfektion verantwortlich.
Grund für die schweren Verläufe bei Co-Infektionen ist das durch die Grippe-Erreger „beschäftigte“ Immunsystem. In Versuchen mit Mäusen konnten Forscher zeigen, dass der Körper auf eine zweite Infektion mit einem anderen Auslöser nur zögerlich oder gar nicht reagiert.
Das gilt besonders, wenn das Immunsystem ohnehin geschwächt ist. Bei ersten Anzeichen für eine Sekundärinfektion ist deshalb eine rasch einsetzende Behandlung mit Medikamenten für den weiteren Krankheitsverlauf entscheidend.
Diagnose
Meist stellt der Arzt die Diagnose „echte Grippe“ anhand der vom Betroffenen beschriebenen Symptome. Da sich der grippale Infekt und die Virusgrippe in der Schwere der auftretenden Symptomatik unterscheiden, lassen sich die beiden Erkrankungen relativ leicht differenzieren.
Anhaltspunkte für eine Infektion mit Influenza liefern unter anderem das Auftreten von hohem Fieber und der in der Regel schlechte Allgemeinzustand des Grippe-Patienten.
Doch besonders in der Anfangsphase können sich die Symptome einer Erkältung und einer Grippeinfektion überschneiden. So kann es in beiden Fällen zu Kopfschmerzen, erhöhter Körpertemperatur und Husten sowie einer laufenden Nase kommen.
Dann können weitere Diagnoseverfahren Aufschluss über den Auslöser der Beschwerden geben.
Zur Diagnose stehen Medizinern Grippe-Schnelltests zur Verfügung. Mithilfe eines Wattestäbchens kann der Arzt etwas Sekret aus dem Mund- und Rachenraum des Patienten entnehmen, um es mittels eines A/B-Schnelltests auf Grippeviren zu untersuchen.
Dieser Test ist schnell (etwa 15 Minuten) und schmerzfrei, jedoch insbesondere bei Erwachsenen nicht immer zuverlässig.
Gewissheit, ob eine Grippeinfektion vorliegt, gibt ein PCR-Test (Polymerase-Chain-Reaction). Bei diesem Test ist eine Blutentnahme notwendig. Die Probe wird anschließend im Labor auf das Erbgut (DNA) von Grippeviren untersucht.
Ist dieses im Blut zu finden, ist es möglich, den genauen Stamm der Viren zu ermitteln. Das kann für eine zielgerichtete Behandlung von Vorteil sein. Allerdings dauert es mehrere Stunden, bis das Ergebnis vorliegt.
Behandlung einer Grippe (Influenza)
Bei sonst gesunden Patienten mit intaktem Immunsystem genügen meist körperliche Schonung und einige Tage Bettruhe, um die Influenza auszukurieren.
Das Ziel der Behandlung liegt darin, vor allem die Symptome des Betroffenen zu lindern. Kopf- und Gliederschmerzen lassen sich beispielsweise durch die Einnahme von Schmerzmitteln bekämpfen.
Bei Kindern und Personen mit Allergien sind die Angaben des Herstellers zur Eignung der Medikamente für verschiedene Personengruppen zu beachten.
Als problematisch für Kinder gilt insbesondere Acetylsalicylsäure (ASS). Sie kann bei Infektionen zu dem sogenannten Reye-Syndrom (hepatische Enzephalopathie) führen, das für Kinder tödlich sein kann.
Deshalb sind bei allen Arzneimitteln zur Behandlung von Grippesymptomen stets die Packungsbeilagen zu beachten – dies gilt nicht nur für verschreibungspflichtige, sondern ebenso für frei verkäufliche Medikamente.
Gegen hohes Fieber helfen Hausmittel wie Wadenwickel und fiebersenkende Medikamente (z.B. Ibuprofen und Paracetamol gegen Fieber). Außerdem ist es wichtig, die durch das vermehrte Schwitzen verlorene Flüssigkeit dem Körper durch ausreichendes Trinken wieder zuzuführen.
Bei Husten und laufender Nase kann Inhalieren dazu beitragen, die Symptome zu lindern.
Grippe-Medikamente im Überblick
Für chronisch kranke oder immungeschwächte Patienten mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen stehen spezielle Grippe-Medikamente zur Verfügung. Diese Arzneimittel enthalten Wirkstoffe (Odeltamivir / Handelname: Tamiflu, Zanamivir), die Viren daran hindern, sich im Körper zu verbreiten.
So ist es möglich, die Schwere der Infektion zu lindern und die Heilung zu beschleunigen. Gleichzeitig senken sie das Risiko für bakterielle Folgeinfektionen.
Damit sie diese Wirkungen entfalten können, müssen die Medikamente allerdings innerhalb von 48 Stunden nach dem Beginn der Krankheit eingenommen werden.
Tamiflu gegen Grippe online kaufen
Es ist möglich das verschreibungspflichtige Medikament Tamiflu online zu kaufen. Wer sich den Gang zum Arzt ersparen oder gerade in Zeiten der Grippe nicht eine Arztpraxis aufsuchen möchte, kann sich ein Online Rezept für Tamiflu ausstellen lassen.
Hierzu muss ein medizinischer Fragebogen ausgefüllt werden, um sicherzustellen, dass echte Grippe Symptome vorliegen und eine Behandlung mit Tamiflu zielführend ist.
Schutz vor Ansteckung
Ein Forschernetzwerk der Weltgesundheitsorganisation WHO (World Health Organisation) identifiziert jedes Jahr die neu auftretenden Influenza-Virenstämme und entwickelt eine zielgerichtete Schutzimpfung. Sie steht kurze Zeit später weltweit bereit und wird besonders für Risikopatienten empfohlen. Hierzu gehören Personen mit:
- einer Immunschwäche
- Diabetes (Zuckerkrankheit)
- chronischen Atemwegserkrankungen (wie Asthma, COPD)
- chronischen Leber- und Nierenerkrankungen
- Herzerkrankungen
- häufigem Umgang mit Grippe-Patienten (wie Krankenhauspersonal)
Die Grippeschutzimpfung gilt als wirksamste Prävention vor der Ansteckung mit dem Influenzavirus. Bis sich der Impfschutz vollständig aufgebaut hat, dauert es ungefähr zwei Wochen, danach hält er üblicherweise die gesamte Grippesaison an. Deshalb empfehlen Ärzte, die Impfung bereits im Oktober oder November vornehmen zu lassen.
Die Grippeschutzimpfung ist in der Regel gut verträglich. Bei manchen Patienten zeigt sich unmittelbar nach der Impfung eine Rötung oder leichte Schwellung um die Einstichstelle. Außerdem können leichte Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Frösteln und Gliederschmerzen auftreten, die jedoch meistens nach 1 bis 2 Tagen von selbst wieder verschwinden.
Entgegen der landläufigen Meinung kann eine Grippeschutzimpfung keine Grippe auslösen, denn der Impfstoff enthält nur Teile abgetöteter Viren.
Neben der Impfung ist eine gute Händehygiene die wichtigste Maßnahme, um einer Grippe-Infektion vorzubeugen. Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen, vor allem
- vor der Zubereitung von Speisen
- nach der Zubereitung von Speisen
- vor dem Essen
- nach dem Toilettengang
- nach dem Naseputzen
- nach dem Kontakt mit Tieren
Wichtig dabei ist, die Hände gut anzufeuchten, die Seife überall auf den Händen zu verteilen (besonders zwischen den Fingern!) und mindestens 20 Sekunden lang gut einzuschäumen. Anschließend ist die Seife sorgfältig abzuwaschen und die Hände gründlich – am besten mit dem eigenen Handtuch oder Einwegtüchern – abzutrocknen.
Ausführliche Informationen zu beschriebenen Behandlungen sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agentur www.ema.europa.eu/en verfügbar.
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Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.10.2022 geändert.
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Quellen
- Gundolf Keil, Friedrich Lenhardt, Christoph Weißer: Vom Einfluß der Gestirne auf die Gesundheit und den Charakter des Menschen. Faksimile-Ausgabe des Manuskripts C54 der Zentralbibliothek Zürich (Nürnberger Kodex Schürstab). 2 Bände, Faksimile-Verlag, Luzern 1981/ 1983.
- Was ist Influenza? Universitätsklinikum Heidelberg URL: klinikum.uni-heidelberg.de, zuletzt abgerufen am 05. April 2018.
- Grippe (Influenza) – Informationen. Gemeinschaftspraxis M. Leimbeck und M. Klapsch. URL: hausarzt-braunfels.de, zuletzt abgerufen am 01. April 2018.
- Court Circular. In: The Times, 23. Februar 1785, S. 3, übersetzt aus dem Englischen.
- Craig R. Pringle, BSc, PhD, Professor Emeritus, School of Life Sciences, University of Warwick: Influenza (Grippe) – Ausgabe für Patienten. URL: msdmanuals.com, zuletzt abgerufen am 03. April 2018.
- Grippe. Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz. URL: gesundheit.gv.at, zuletzt abgerufen am 03. April 2018.