Ein Asthmaspray wird an Patienten, die an allergischem und nicht-allergischem Asthma, an Bronchitis oder an einer starken Erkältung leiden, verschrieben. Was bewirkt ein Asthmaspray bei Erkältung genau? In diesem Ratgeber wird die Frage einfach und verständlich erklärt.
Schon gewusst?
Was ist Asthma?
Der Begriff Asthma steht für verschiedene Erscheinungsformen chronisch entzündlicher Atemwegserkrankungen. Ein Asthmaanfall führt zu einer Verengung der Bronchien.
Beim Patienten entstehen zum Beispiel Beklemmungsgefühle in der Brust, Atemnot, Husten und pfeifende Atemgeräusche.
Die Medizin unterscheidet verschiedene Arten von Asthma:
- Allergisches Asthma, welches in der überwiegenden Zahl der Fälle erstmals im Kindesalter auftritt.
- Nicht-allergisches Asthma; die Mehrzahl der Betroffenen ist erwachsen, die Beschwerden beginnen circa ab dem 30. Lebensjahr.
- Belastungsasthma, das durch körperliche Anstrengung ausgelöst wird.
- Infektasthma, welches typischerweise während, beziehungsweise nach Erkältungen ausbricht. Mehrheitlich sind Kleinkinder tangiert.
Die Diagnose liegt in den Händen eines Facharztes, der zum Beispiel Lungenfunktionstests durchführt.
Kann eine Erkältung Asthma auslösen?
Grippale Infekte zählen, unabhängig von der Asthmaform, zu den häufigsten Auslösern für Asthmaanfälle. Die Widerstandskraft des Bronchialsystems gegenüber Erkältungsviren ist beim Asthmatiker im Vergleich zu einer gesunden Person deutlich geringer.
Das Immunsystem eines Asthmapatienten reagiert überzogen. Umweltbedingungen und Substanzen, die für den Körper an sich nicht bedrohlich sind, setzen beim Asthmakranken übertriebene Abwehrreaktionen in Gang.
Die Produktion von Schleim erfolgt beim Asthmatiker im Übermaß. Desgleichen macht der natürliche Hustenreiz, welcher Krankheitserreger aus den Luftwegen herauskatapultieren soll, einem Asthmapatienten durch seine Ausgeprägtheit das Leben schwer.
Die Atemmuskulatur verkrampft sich und es kommt zu den asthmatypischen Symptomen. Im Fall eines Infektasthmas lösen eindringende Viren, zum Beispiel die sogenannten Rhinoviren, den Asthmaanfall aus.
Betroffen sind mehrheitlich kleine Kinder, indessen können ebenso Erwachsene darunter leiden. Lungenfunktionstests sind bei Kleinkindern nicht durchführbar, die Abgrenzung zu einer obstruktiven Bronchitis fällt in ihrem Fall schwer.
Für die Behandlung der unterschiedlichen Asthmaarten sind Arzneimittel verfügbar, welche die Bronchien weiten und Entzündungen hemmen.
Asthmaspray mit Online Rezept
Kann ein Asthmaspray gegen Husten helfen?
Reizhusten ist ein trockener Husten ohne nennenswerten Auswurf, wie er vorwiegend zu Beginn einer Erkältung, beziehungsweise beim Abklingen einer solchen auftritt.
Setzen Asthmabeschwerden während eines grippalen Infekts ein, verschreiben Mediziner im Normalfall ein Inhalationsspray. Diese Sprays zählen zur Wirkstoffgruppe der Beta-Sympathomimetika und werden mit dem Begriff „Reliever“ (von: to relieve = erleichtern, entlasten) tituliert.
Sie entspannen die Muskulatur der Atemwege. Die Wirkung tritt unmittelbar ein und ist von kurzer Dauer. Reliever therapieren nicht die zugrunde liegende Krankheit.
Für die langfristige Behandlung kommen sogenannte Controller zur Anwendung. Controller enthalten Cortisone, die prophylaktisch wirken und Entzündungen bekämpfen.
Asthmasprays (Reliever und Controller) entkrampfen und beruhigen die Bronchien und sind geeignet, einen Reizhusten zu lindern. Auf lange Sicht empfehlen Mediziner den Einsatz von Controllern, weil jene die Entzündungsbereitschaft des Bronchialsystems senken.
Übersteigerte Immunreaktionen werden damit seltener und die Häufigkeit von Husten – und damit Asthmaanfällen – sinkt.
Was ist beim Inhalieren von Asthmaspray zu beachten?
In vielen Fällen handelt es sich beim verordneten Asthmaspray um einen Inhalator mit Dosieraerosol, der einen Sprühnebel freisetzt. Dosieraerosole werden wie folgt verwendet:
- Nach dem Entfernen der Schutzkappe nimmt der Anwender den Inhalator zwischen Daumen und Zeige- alternativ Mittelfinger. Das Mundstück weist nach unten.
- Den Inhalator durch Schütteln vorbereiten.
- Der Anwender atmet tief aus, bis die Lunge komplett geleert ist und neigt anschließend den Kopf leicht nach hinten.
- Das Mundstück muss von den Lippen luftdicht umschlossen sein.
- Um eine bestmögliche Verteilung des Wirkstoffs in der Lunge zu erreichen, soll der Sprühstoß kurz nach Beginn eines tiefen Atemzugs erfolgen.
- Der Asthmapatient muss für fünf bis zehn Sekunden die Luft anhalten.
- Es folgt ein langsames Ausatmen und die Schutzkappe kann auf das Mundstück aufgesteckt werden.
Halten die Asthmasymptome nach der ersten Anwendung an, kann der Vorgang nach circa zehn Minuten wiederholt werden. Ein Arztbesuch ist in einer solchen Situation angeraten, gegebenenfalls empfiehlt sich die Verständigung eines Notarztes.
In welchen Fällen ist ein Dosieraerosol ungeeignet?
Menschen, die Schwierigkeiten haben, Atmung und Wirkstofffreigabe zu synchronisieren, sind mit einem Dosieraerosol schlecht beraten. In ihrem Fall empfiehlt sich die Anwendung eines Pulverinhalators.
Richtig Inhalieren mit dem Pulverinhalator:
- Zur Wirkstofffreisetzung wird je nach Modell ein Blister geöffnet, alternativ ein spezieller Hebel betätigt.
- Der Asthmapatient ist angehalten, solange auszuatmen, bis er keine Luft mehr aus der Lunge herauspressen kann.
- Die Lippen müssen das Mundstück des Inhalators luftdicht umschließen.
- Es erfolgt ein tiefes Luftholen im Zuge dessen der Wirkstoff aus dem Inhalator gesaugt und in der Lunge verteilt wird. In Abhängigkeit vom Modell (Beipackzettel beachten) muss der Patient schnell oder langsam einatmen.
- Der Inhalator wird vom Mund entfernt.
- Um für ein ausreichendes Absetzen des Pulvers in der Lunge zu sorgen und eine optimale Wirksamkeit zu erzielen, muss der Asthmakranke für eine Dauer von fünf bis zehn Sekunden die Luft anhalten.
- Anschließend erfolgt ein langsames Ausatmen.
- Im letzten Schritt befreit der Anwender den Rachen von Pulverrückständen, indem er den Mund ausspült, die Zähne putzt und gegebenenfalls eine Kleinigkeit zu sich nimmt.
Kleine Kinder und alte Menschen können Schwierigkeiten haben, ausreichend tief einzuatmen. Für diese Personengruppe stehen Düsen- und Ultraschallvernebler zur Verfügung.
Alternativen zu Asthmasprays im Erkältungsfall
Anhänger der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) beschreiten zur Behandlung von Asthma (im Fall von grippalen Infekten sowie generell) alternative Wege. Anstelle von symptomdämpfenden Medikamenten verordnen TCM Experten spezielle Kräuterabkochungen und passen die Zusammensetzung der Rezepturen dem Krankheitsverlauf an.
Bittermandeln, Alantblüten und Ballonblumenwurzeln sind typische Vertreter chinesischer Kräuter bei Asthmadiagnose. Bittermandeln in Kombination mit Ballonblumenwurzeln sollen dazu beitragen, die überschießende, spastische Aktivität der Bronchialmuskulatur zu verringern.
Alantblüten werden schleimlösende und die Atemnot lindernde Eigenschaften zugesprochen.
Zur kurzfristigen Abschwächung der Symptome setzen TCM praktizierende Ärzte auf Akupunktur. Meditative Bewegungsübungen wie Qigong sowie die Umstellung auf eine vegetarische Ernährung mit deutlich reduziertem Verzehr von Milchprodukten sollen den Organismus entlasten und die Therapie begleitend unterstützen.
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Unterliegen Asthmasprays der Rezeptpflicht?
In Deutschland berät ein Sachverständigenausschuss des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte darüber, ob ein Medikament der Verschreibungspflicht unterworfen wird. Das Gremium besteht aus Ärzten, Pharmazeuten, Wissenschaftlern sowie Heilpraktikern, die eine Empfehlung aussprechen.
Die endgültige Entscheidung trifft das Bundesgesundheitsministerium, welches der Empfehlung Folge leisten kann, jedoch nicht muss.
Die Rezeptpflicht dient dem Schutz des Patienten. Sie soll verhindern, dass dieser Medikamente falsch auswählt und mögliche Wechsel- sowie Nebenwirkungen nicht bedenkt. Ebenso soll durch die Verschreibungspflicht einem Medikamentenmissbrauch vorgebeugt werden.
Mit der Rezeptpflicht ist sichergestellt, dass bestimmte Substanzen ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht zum Einsatz kommen und das Risiko gesundheitlicher Schäden minimiert wird.
Asthmasprays unterliegen mehrheitlich der Verschreibungspflicht. Das ist dem Umstand geschuldet, dass im Besonderen cortisonhaltige Präparate, vornehmlich in der Langzeitanwendung, schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen können.
Desgleichen sind Beta-Sympathomimetika, weil cortisonfrei, keine per se harmlosen Mittel. Die Präparate sollen beispielsweise in der Schwangerschaft und während der Stillzeit nur bedingt zur Anwendung gelangen. Aufgrund ihrer, die Bronchien erweiternden Funktion, können Beta-Sympathomimetika wie Anabolika wirken.
Rezeptfreie Asthmasprays auf einen Blick
Die Auswahl an rezeptfreien Wirkstoffen, die nicht explizit für die Behandlung von Asthma konzipiert sind, indes von Asthmatikern gleichfalls verwendet werden können, ist marginal. Ambroxol und Cromoglicinsäure sind neben zahlreichen anderen Darreichungsformen auch als Inhalationslösung erhältlich.
Ambroxol hilft, im Fall eines grippalen Infekts, den Schleim zu lösen und das Abhusten zu erleichtern.
Cromoglicinsäure lindert allergische Reaktionen, beugt asthmatischen Beschwerden vor und kann die Langzeittherapie unterstützen.
Meerwasser- und Salzlösungssprays sind rezeptfrei und können von Asthmapatienten zur Befeuchtung der Atemwege eingesetzt werden.
Asthmasprays mit einem Online-Rezept bestellen
Online-Apotheken dürfen verschreibungspflichtige Medikamente ohne Einreichung eines Rezepts nicht verkaufen. Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Online-Rezept zu erhalten:
- Die Apotheke arbeitet mit einem Arzt zusammen, den die Patienten via Internet konsultieren können.
- Patienten suchen eine virtuelle Arztpraxis oder eine Online-Klinik unabhängig von einer Internet-Apotheke auf.
Ausführliche Informationen zu beschriebenen Behandlungen sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agentur www.ema.europa.eu/en verfügbar.
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Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.09.2022 geändert.
Freigegeben durch Redaktion Erkältung-Loswerden.com
Letzte Expertenprüfung durch Thomas Fischer, Apotheker & Redakteur für medizinische Fachtexte
Quellen
- Wie wird Asthma behandelt? In: Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH). URL: lungeninformationsdienst.de
- Untersuchung zu Wirksamkeit und Verträglichkeit der Dauertherapie eines Langzeit Beta 2 Sympathimimetikums . In: Gabriele Oepen; Hohe Medizinische Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. URL: hss.ulb.uni-bonn.de
- Auf einen Blick: Asthma bronchiale. In: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. URL: akdae.de
- A. Borges u. a.: Antibacterial activity and mode of action of selected glucosinolates hydrolysis products against bacterial pathogens. In: Journal of food science and technology. 2015, Band 52, Nr. 8, S. 4737–4748.
- M. Karsch-Völk, B. Barrett, D. Kiefer, R. Bauer, K. Ardjomand-Woelkart, K. Linde: Echinacea for preventing and treating the common cold. In: Cochrane Database of Systematic Reviews. Nr. 2, Februar 2014.
- Asthma. In: Apotheken Umschau: Gesundheits-Tipps und Infos zu Medizin, Krankheiten, Therapien, Laborwerten und Medikamenten. URL: apotheken-umschau.de